Wild – X hat es sich zur Aufgabe gemacht für und mit Menschen aus dem Autismus Spektrum zu arbeiten. Herausforderndes Verhalten ist nicht lästig, sondern die Konsequenz aus Orientierungs- und Hilflosigkeit, unbefriedigter Bedürfnisse und dem fehlen adäquater Reizfilter.
Wir empfinden Menschen m it Autismus als schwer lesbar, aber wie schwer Lesbar sind wir für den Menschen mit Autismus?Autismus Spezifische Systeme, Verlässlichkeit, Struktur, Marker und Vorhersehbarkeit sind wichtig aber erst der Anfang zu mehr Unabhängigkeit.
Die Erlebnispädagogik ist ein Instrument, die uns unsere Umgebung erlebbar macht und unser Selbstbewusstsein zu steigern vermag. Dies gelingt bei neurotypischen genauso wie bei Menschen mit Autismus Spektrums Störung.
Durch das Verlassen der Komfortzone und der alltäglichen Struktur, wird Herausforderndes verhalten angetriggert und bedarf einer gründlichen Planung im Vorfeld, damit wir diesem adäquat und fördernd statt fordernd, begegnen können. Hierzu muss eine gute Lesbarkeit im Vorfeld erarbeitet worden sein. Nur so lernt der Mensch und die Personen in seinem Umfeld, wie in unberechenbaren Situationen eine selbst Regulation stattfinden kann.
Unser gemeinsames Ziel ist es die Resilienz zu steigern und schritt für schritt, ein selbst Reguliertes Leben bis hin zu Autonomie lebbar zu machen.

Was ich unter "herausforderndem Verhalten" verstehe
– Einblicke in meinen Ansatz
Oft wird von "herausforderndem Verhalten" gesprochen, wenn Handlungen bei Menschen im Autismus-Spektrum auftreten, die uns als Außenstehende verunsichern, uns ratlos machen oder Ängste in uns auslösen.
Die Definition von Studio 3 aus Großbritannien im Bereich Low Arousal trifft hier einen wichtigen Kern: Es ist das, was wir nicht verstehen, was uns angst macht und was uns hilflos macht.
In meinem Ansatz sehe ich noch weitere Dimensionen in diesem Begriff:
Herausforderndes Verhalten kann auch entstehen aus:
- Mangelndem Sinn: Wenn Handlungen für die betroffene Person keinen erkennbaren Zweck oder keine logische Verbindung haben.
- Unübersetzter Kommunikation: Wenn innere Zustände, Bedürfnisse oder Schmerzen nicht auf eine Weise ausgedrückt werden können, die für andere verständlich ist.
- Abweichung von der Norm: Wenn Verhaltensweisen nicht den gesellschaftlichen Erwartungen oder dem entsprechen, was als "normal" angesehen wird.
- Inkompatibilität mit unserem Weltbild: Wenn Handlungen nicht in unsere eigenen Vorstellungen von der Welt und wie sie "funktionieren" sollte, passen.
- Mangelnder Akzeptanz: Wenn wir bestimmte Verhaltensweisen nicht annehmen können oder uns schwer damit tun, sie zu tolerieren.
- Widerspruch zu gesellschaftlichen Regeln: Wenn Handlungen gegen ungeschriebene oder explizite Regeln und Normen verstoßen, darüber hinausgehen, was "erlaubt" ist oder "man so doch nicht macht".
Mein Ansatz im Bereich Autismus-Empowerment und Gestaltung des Lebensumfelds berücksichtigt diese vielfältigen Ursachen und Perspektiven. Anstatt das Verhalten isoliert zu betrachten und "behandeln" zu wollen, liegt mein Fokus darauf: Die Bedeutung hinter dem Verhalten zu entschlüsseln: Gemeinsam mit der Person im Autismus-Spektrum und ihrem Umfeld suche ich nach den tieferliegenden Ursachen und Bedürfnissen, die sich im Verhalten äußern.
Kommunikationswege zu verbessern: Ich unterstütze dabei, Ausdrucksformen zu finden, die für alle verständlicher sind.
Das Umfeld anzupassen: Ich arbeite daran, die Umgebung so zu gestalten, dass sie den individuellen Bedürfnissen besser entgegenkommt und potenziellen Stressoren entgegenwirkt.
Akzeptanz und Verständnis zu fördern: Ich unterstütze das Umfeld dabei, eine wertschätzende Haltung zu entwickeln und Verhaltensweisen im Kontext des Autismus besser zu verstehen.
Gemeinsam tragfähige Lösungen zu entwickeln: Ich erarbeite Strategien, die sowohl die Bedürfnisse der Person im Autismus-Spektrum als auch die des Umfelds berücksichtigen und ein positives Miteinander ermöglichen.
Herausforderndes Verhalten ist oft ein Ausdruck von Not oder unverstandenen Bedürfnissen. Mein Ziel ist es, hinzuhören, zu verstehen und gemeinsam Wege zu finden, die für alle Beteiligten hilfreich und unterstützend sind.
*Bild zur Verfügung gestellt von UK Couch